2014 – Great Britain

Great Britain

Reisen ist tödlich für Vorurteile.
Mark Twain 30.03.2014-Sonntag 08:01 Uhr – Anreise:

So, dann geht’s jetzt tatsächlich los, ja? Hotels sind gebucht, Fährtickets hab ich auch im Tankrucksack und „die Dicke“ ist auch bepackt und vollgetankt.

BMW2 Jörg Scheidler
Es kann sich also losgehen 🙂

Heute breche ich zu meiner ersten großen Motorradtour in ein anderes Land auf. Und zwar mit dem Motorrad. Bis nach Bayern bin ich ja mit „der Dicken“ schon gefahren. In ein anderes Land über mehrere Tage jedoch noch nicht.

Bild der Route nach Dünnkirchen

Ich starte, bei schönem aber kaltem Wetter, um 08.00 Uhr um die Fähre in Dünnkirchen (Frankreich) pünktlich zu meiner gebuchten Fahrt nach Dover zu erreichen. Ich rechne mit ca. 4 Stunden Fahrzeit zur Anlegestelle muss jedoch ca. 1 Stunde vorher zum Einchecken am Hafen sein.

Die Fähre legt um 14.00 ab. Mit oder ohne mich!!

30.03.2014-Sonntag 12:03 Uhr:
Alles kein Problem! Bin mit genügend Zeitreserven am Hafen angekommen. Allerdings ist mir doch ein kleines Malheur passiert. Statt die Tageskilometer auf Null zu stellen, habe ich mal eben alle meine eingespeicherten Wegpunkte im Navi gelöscht. Zum Glück nicht die Route von Solingen zum Hafen….

Am Dock habe ich die lästigen Formalitäten hinter mich gebracht und mit einem sehr freundlichen Polizisten ein Pläuschchen gehalten wohin und woher ich fahren will. Er hat mir noch viel Spaß und tolles Wetter für Great Britain gewünscht. Dann fuhr ich in meine „Row B“ wo ich auf die Ankunft der Fähre warten musste. Es warteten kaum Fahrzeuge und ich war das einzige Motorrad.

Direkt neben mir parkte allerdings ein Bus aus Deutschland mit dem eine Horde 7 oder 8 Klässler auf die Insel kommen wollten. Sie unterhielten uns alle mit kleineren Prügeleien, intellektuellen Gesprächen wie zum Beispiel: „Wenn Du Deine Tage hast, kommt da eigentlich richtig viel Blut?“ oder „Knipps mich nicht auf dem Kopf Du Arschgesicht..“ Simon, bist Du sicher das Du Lehrer werden willst?


IMG_0514Da kommt
 die Nußschale

Ich musste nur noch ca. 45Minuten warten bis die Fähre anlegte und habe die Zeit genutzt um mir die Wegpunkte, die ich vorher dummerweise gelöscht habe, wieder aufs Navi zu kopieren. Dabei bekam ich mit wie mein Nachbar in der Schlange neben mir („Row A“) Deutsch mit englischem Akzent sprach. Hab ihn kurzer Hand angesprochen das sein Deutsch sehr gut sei und ob er öfters mit der Fähre fährt. So lernte ich Steve kennen 😉 Er ist Engländer und war beruflich für mehrere Wochen in Deutschland (Leipzig) unterwegs.
Wenn ich das richtig verstanden habe ist er wohl irgendwas mit „biologischer Wissenschaftler“. Sein Auto war voll mit deutschen Leckereien wie Spätzle, Süßigkeiten und Würstchen. So ähnlich wird mein Motorrad wohl auch aussehen wenn ich von der königlichen Insel fahre. Nur etwas „süßer“ wird meine Beute sein…

IMG_0515Wir verlassen Dünnkirchen und starten nach Dover

IMG_0516Ein Schwesterschiff unserer Fähre Richtung Dünnkirchen

Steve bei einem seiner Nickerchen. Der arme Kerl ist schon um 04:00 Uhr heute morgen losgefahren und hatte nach den 2 Stunden Überfahrt noch ca 5 Stunden zu fahren bis er zuhause ankommen wird.

Steve schläft

Trotzdem hat er mir sehr viele nützliche Tipps gegeben was ich unbedingt alles machen soll wenn ich in England ankomme. Zum Beispiel hat er mir den Tipp gegeben nach meinem geplanten Stonehenge Besuch auch einen Stopp in Avebury einzulegen. Dort gibt es auch Steinkreise. Nur das dieser Ort nicht so sehr von Touristen überlaufen ist.

Ich hatte auf der Hintour die First Class Lounge gebucht. Somit hatte ich soviel Kaffee, Tee, Fruchtsäfte, Gebäck und aktuelle Tageszeitungen wie ich wollte. Aber vor allem Ruhe vor den pubertierenden Monstern im Schiff….

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Das Wetter in Dover war klassisch englisch. Die Sonne konnte man zwar noch erkennen aber sie konnte sich nicht gegen den Dunst durchsetzen und so waren die weißen Klippen von Dover in einem verwaschenen Licht getaucht.IMG_0525

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„Pflicht Programm“ in Dover. Das hatte ich mir fest vorgenommen! FISH & CHIPS. Schnell ein paar Pfund (die Währung! Nicht den Fisch) besorgt und einen Passanten von der Strasse gegriffen um zu fragen wo es hier gute fish & chips gibt. Der gute Kerl sah auch so aus als ob er da eine gewisse Expertise besaß und sämtliche „chippys“ in Dover zu gigantischen Reichtum verholfen hat.  🙂

Und das war dann die Ausbeute. Lecker! Vom Happy Fryer.
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Nach meinem Willkommens-Mahl ging es dann auf die Küstenstraßen von Dover. Ganz schön komisch so auf der linken Seite zu fahren. Außerdem macht mir mein ABS Sorgen. Die Fehlermeldungen kommen jetzt häufiger und damit ich wieder die gewohnte Bremsleistung bekomme, muss ich die Maschine neustarten.

Ich habe keine Fotos gemacht von der Fahrt, da ich erstens volle Konzentration in den tausenden Kreisverkehren brauchte und außerdem schon recht spät dran war wenn ich noch im Hellen Brighton erreichen wollte. Ich hatte mich etwas verschätzt was die Strecke von 140 Km auf normalen Straßen zeitlich bedeutet! Aber trotz allem wollte ich die Fahrt genießen und nicht nur stupide auf der Autobahn meine Kilometer abstrampeln.

Vorbei am „Long Man of Wilmington“ ging es immer an der Küste entlang durch tolle Landschaften (turf fields, Schafsherden, etc.).

Um kurz vor 19.00 Uhr kam ich dann, dank des Navis, an meinem schönen Hotel direkt am Meer an und bezog mein Zimmer mit Meerblick. Vom Meer sah man allerdings nicht mehr viel, da es erstens fast dunkel war und außerdem auch hier in Brighton der Dunst vom Meer die Sonne kaum durch ließ.

Mein Zimmer mit Ausblick auf den Brighton Palace PierIMG_0533

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Queens Hotel

Queens Hotel

 

Brighton

Brighton Pier

Brighton

Tag 01Der Tag in Zahlen 😉
So, für heute wäre es das erstmal.

Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage,
ob man sich anständig benehmen muss oder ob schon andere deutsche Touristen dagewesen sind.
Kurt Tucholsky

Neuer Tag, Neues Glück? Denkste!!

Wohl eher Unglück. Aber der Reihe nach…

Als erstes bin ich von den Möwen geweckt worden die ein Schreikonzert extra zu meinen Ehren direkt vor meinem Fenster veranstaltet haben. Als der Versuch sie zu ignorieren keinen Sinn mehr hatte, bin ich also schon früh aufgestanden und habe mich auf den Tag gefreut. Schnell unter die Dusche und dann ab zum englischen Frühstück.

Mir wird für immer ein Rätsel bleiben wie man so etwas essen kann. Und dann auch noch zum Frühstück! Ich habe von allem etwas genommen weil man sich ja nicht sagen lassen will das man nichts probiert… Aber das war auch das letzte Mal das ich zu diesen Bratwürstchen gegriffen habe. Ich habe keine Ahnung aus was die waren aber definitiv nichts was zum Verzehr geeignet war.

Die Bohnen lass ich ja noch gelten, aber den schwabbeligen Speck den es auch noch gab, hätte auch aus dem Labor kommen können. Nein, nicht dem Forschungslabor für Lebensmittel….

Frühstück

Nachdem ich dann das Früchte Buffet gefunden habe war ich dann auch für den Tag gestärkt und es konnte weitergehen. Noch die Dicke zum Hotel fahren (ich hatte sie am Abend eine Straße weiter an ein großes Gebäude gestellt), Taschen packen und diese dann in die Koffer der BMW packen. Topcase und Tankrucksack drauf und fertig. Schnell noch auschecken und dann ab nach meinem nächsten Ziel: Stonehenge.

Dachte ich da jedenfalls noch.

Als ich von dem Platz am Hotel los fuhr, gingen schon diesmal direkt nach Zündung die beiden ABS Lampen an und hörten nicht mehr auf zu blinken.
Tja und dann merkte ich, dass ich weder vorne noch hinten die gewohnt gut packende Bremskraft habe. Hinterbremse funktioniert jetzt gar nicht mehr und die Vorderbremse hat ungefähr nur noch 30% Ihrer normalen Kraft. Ich muss den Bremshebel sehr feste drücken damit die Bremse einigermaßen gut funktioniert. Mir ist auf jeden Fall klar das eine Notbremsung so gut wie unmöglich ist wenn es dazu kommen sollte.

Dank meinem Navi habe ich einen BMW Händler ganz in der Nähe (8Km) gefunden und hatte auch noch Glück. Er führte sogar Motorräder. Kurz Bescheid gegeben das ich Hilfe brauche und jetzt vorbei komme. Der Typ am Telefon war auch sehr freundlich und sicherte mir zu das er das Motorrad sofort checken würde, aber nicht versprechen könne das defekte Teil auf Lager zu haben. Also ca. 8 Km zur Viktoria Road gefahren und dort mit Rory das Problem besprochen. Seine erste Vermutung war schon mal niederschmetternd. Da man keine Pumpe des Bremskraftverstärkers hören könne und aufgrund meiner Fehlerbeschreibung, tippte er auf eine defekte Pumpe, welche mit Einbau umgerechnet 200€ kosten sollte. Hups verschrieben!!! Ich dachte jedenfalls 200€ verstanden zu haben. Mein Gehör hat mir aber einen streich gespielt denn er sagte in Wirklichkeit 2000,00 €€€€ !!

Da blieb mir, der von Rory spendierte, Kaffee doch glatt im Hals stecken und bahnte sich fast wieder den Weg in die Freiheit.

Naja, aber das Anstöpseln an den Diagnose Computer würde erst Klarheit geben was es nun wirklich ist. Als er dann zurück an den Service Schalter kam hatte er eine ernste Miene und erklärte mir, die Maschine könne nicht mit dem Diagnose Gerät kommunizieren. Da das Gerät heute morgen noch funktionierte, vermutete er das ein Verkabelungsproblem bei der BMW bestehen müsse. Was evtl. auch der Grund des ABS Ausfalls sein könne und zweitens ein Auslesen des Fehlerspeichers unmöglich machte. Da aber zur Zeit sehr viel zu tun sei könne er das heute definitiv nicht mehr machen.

Da war guter Rat teuer. Lange Rede gar keinen Sinn: Ich lass mir die Reise nicht vermiesen und bin weiter gefahren. Zuerst dachte ich einfach direkt nach London ins Hotel zu fahren und auf Nebenstraßen langsam durch die Gegend zu rollen. Dann aber habe ich ein paar „Bremstests“ gemacht und beschlossen meine geplante Route zu fahren. An Stonehenge und dem von Steve empfohlenen Avebury vorbei. Gesagt, getan! Sogar Autobahn (Motorway) bin ich gefahren. Was sogar sehr angenehm war, da man nicht dauernd bremsen musste oder durch irgendwelche Kreisverkehre (Roundabouts) eiern musste. Alles in Allem lief es recht unspektakulär. Ich kam an jede Menge alten Kirchen und Castles vorbei die alle super aussahen und perfekt in die Gegend passten in der sie standen.

Kirche

Von Stonehenge war ich etwas enttäuscht da der „Eintritt“ 15 Pfund (ca. 18€) kosten sollte. Und das nur damit ich im kalten Wind ein paar Runden um die weltberühmten Steine schlurfen konnte?! Ne, dann doch lieber mal das weniger bekannte Avebury besucht. Da gibt es zwar nicht so große aber dafür viel mehr Steine und sogar mehrere Kreise zu besichtigen. Und das sogar kostenlos. Stonehenge hab ich von der Straße sehen können. So groß wie auf Bildern sind die Kiesel gar nicht!!

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Stonehenge 02

In Avebury jedoch,  hat es mir richtig gut gefallen.

Welcome to Avebury

Nieselte es auf dem Weg dort hin noch ab und zu und ich befürchtete schon ich würde jetzt das berühmte englische Wetter kennen lernen (und das ohne Bremsen und ABS) kam doch kurz vor meiner Ankunft die Sonne ein bisschen raus und gab den Steinen eine gewisse Ausstrahlung.

Avebury Stone

Avebury Stone

Avebury Stones

Ich hab dann ein paar Runden um die Teile der diversen Kreise gedreht und viele Fotos gemacht. Dabei kam ich „zufällig“ an einem netten kleinen Cafe vorbei, das sich auf selbst gebackenen Kuchen und Cookies aus Bio Zutaten spezialisiert hat. Zu meinem echt leckeren Zitronen-Mandel Kuchen gab es noch einen riesen Pott Kaffee aus fair gehandelten Bohnen. Der Tag war spätestens beim ersten Bissen Kuchen gerettet. Das Cafe war außerdem auch noch sehr schön in einem alten Gehöft mit kleinem Park gelegen. So machte das Kuchen essen sogar noch mehr Spaß!

Cafe in Avebury

Da ich nicht erst im Dunkeln London erreichen wollte machte ich mich dann auch recht bald auf den Weg zum Hotel. Der einzige Stau kurz vor bzw. nach dem Airport Heathrow war schnell umschifft und dann meldete das Navi auch schon die letzen Kilometer zum Ziel.

Das Hotel liegt an einer recht befahrenen Einbahnstrasse und hat schon bessere Tage gesehen. Das Zimmer ist im Vergleich zu meinem Zimmer in Brighton winzig…Wenn ich es mir recht überlege nicht nur im Vergleich zum Brighton Zimmer… Man nehme meine Abstellkammer zuhause mal zwei und ihr habt mein Zimmer inkl. Bad…. Das Zimmer ist so klein, das ich echt Schwierigkeiten habe meine Taschen und das Topcase unterzubringen ohne zu stolpern.
Hier die Beweisfotos:
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Hier angekommen schnell die Taschen und das Topcase hoch geschleppt und dann das erste mal zum Londoner Zentrum. Laut Navi nur 8Km entfernt. Für diese 8 Km braucht man allerdings auch gute 20 Minuten.

Schon riesig die Stadt! Der Teil, den ich durchgefahren bin, war sowohl für seine Einkaufsläden als auch seine Museen bekannt. Die übrigens (so sagte mir Steve auf der Fähre) alle kostenlos zu besichtigen sind. Mal sehen, wenn noch Zeit bleibt an einem der kommenden Tage, werde ich mal eins besuchen.

Ich bin jedenfalls direkt zu meinen ersten Zielen gefahren. Ein Hoch auf Motorräder! Parken wos beliebt. (Oder auch nicht. Siehe 02.04.)

Erstens hatte ich den Auftrag von meinem Kollegen Marcus noch fehlende James Bond Exponate zu beschaffen und für mich wollte ich, aus der Bloomsbury Auflage, die drei mir noch fehlenden (englischen) Exemplare von Harry Potter ergattern.

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In London traf ich sogar Charlie?!?!

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Soviel shoppen macht hungrig. Ab ins Hotel und schauen ob noch ein Mercuri-Kollege oder Kollegin im Hotel ist die mit auf Nahrungssuche gehen will. Scheinen alle schon unterwegs zu sein bzw. nicht in meinem Hotel zu übernachten. Dann also alleine. Der gute Mann an der Hotelrezeption empfahl mir einen vegetarischen Inder…. Na dann mal hin.

Sagar Location GPS

Und ich muss gestehen es war sogar sehr lecker. Ich habe zwar keine Ahnung was ich da bestellt bzw. gegessen habe, aber es schmeckte. Naja nur die Vorspeise war, trotz Versprechen des Kellners, der mir das Gericht sowie die Vorspeise empfohlen hat, etwas zu scharf für meinen Geschmack. Meine Befürchtung das das Hauptgericht ebenfalls von Luzifer persönlich gewürzt wurde bestätigten sich Gott sei Dank nicht. Es war sehr lecker! Trotz allem bin ich mir nicht sicher was es genau war.

Hier die Vorspeise:
Vorspeise Inder

Und hier mein Hauptgericht (das dritte von oben)Indisches Essen

So, das war wieder ein Tag England. Was jetzt genau mit dem Motorrad ist möchte ich ehrlich gesagt gar nicht wissen Darüber mach ich mir erst Sorgen wenn ich wieder in Solingen bin. Hoffe das die Rückfahrt genau so gut klappt wie der heutige Tag und ich keine wirkliche Vollbremsung machen muss. Donnerstag soll es regnen…

Auf Reisen verwandeln sich selbst Katastrophen, die unterwegs natürlich nie ausbleiben, in Abenteuer.
M. French

02.04.2014 – Dienstag

Tagsüber war der erste Teil meines Seminars für die Firma.

Abends ging es dann mit den lieben Kollegen Daphné (MI Frankreich), Daniela (MI Group aus Schweden) und Igor (MI Slovenia) nach London Zentrum. Alle waren noch nie in London und wollten den Abend nur im Hotelzimmer verbringen. Ich konnte sie jedoch dazu überreden ihr Abendesse in London und nicht im Hotel zu essen. Nachdem wir unsere Notebooks ins Hotel gebracht haben fuhren wir mit der „Tube“, wie die U-Bahn genannt wird, in die City und machten eine Crash Sehenswürdigkeits Speed Tour.

Tube in London

Meine Kolleginnen Daniela aus Schweden (links) und Daphné aus Frankreich (rechts) vor dem Buckingham Palace in London

Daniela Vidakovic und Daphné Morel

Wache

Zuerst ging es zum Hyde Park danach zum Buckingham Palace (ja, Lizzi war zuhause!) danach durch den St. James Park (wo ich das „Eishörnchen-Eichhörnchen“ fotografiert habe. Bei der Gelegenheit ließ sich Igor auch von einer netten Taube auf den Kopf schei****.

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Junge füttert Tauben

Die Parks in London sind sehr groß und wunderschön angelegt. Überall gab es kleine und große Seen, alles blühte zur Zeit und Tiere gab es auch unheimlich viele.

Hyde Park London

Hyde Park London

Von dort ging es dann an der 10 Downing Street beim Premierminister vorbei zur Westminster Abbey und direkt weiter zu Big Ben.

10 Downing Street

Telefonzelle England 01

Big Ben! Das ist für mich London und England! Wir waren zum Glück zur vollen Stunde am Glockenturm. So konnte ich den unverwechselbaren Klang von Big Ben (Eigentlich nicht der Name des Turms, sonder der mit 13,5 t schwersten der 5 Glocken) live miterleben. Wahnsinn!

Big Ben in London

Big Ben in London

Nach Big Ben wollte Igor noch „schnell“ zur Tower Bridge. Er wollte die Strecke mal schnell gehen aber nach einem Blick auf die Karte meines iPhones hat er es sich schnell anders überlegt 🙂 Also schnell ein Taxi auf der Strasse angehalten und dabei fast überfahren werden und auf zur Tower Bridge.

Tower Bridge

Möwe

Der Taxifahrer war so nett und hat uns auf dem Weg dort hin noch mit Tipps versorgt wo man die besten Fotos machen kann und wo es was gutes zu essen gibt.

Nach einer Foto Session an der Brücke und mäßig gutem Essen sind wir mit der Tube eine halbe Ewigkeit zurück ins Hotel gefahren.

Tube in London

Am Hotel angekommen, wollte ich noch schnell nach der BMW schauen. In der Strasse liefen ab und zu komische Gestalten rum und so wollte ich mein Gewissen beruhigen. An der Maschine angekommen hielt ich den Zettel zuerst für Müll. Doch dann fiel mir die Plastikhülle um den Zettel auf. Sah ziemlich offiziell aus und entpuppte sich als Knöllchen. Ich kann wirklich niemandem empfehlen in England falsch zu parken. Was in Deutschland total normal ist, nämlich auf dem Bürgersteig sein Motorrad abzustellen wenn genügend Platz für Fußgänger bleibt, ist in England sehr teuer.

Sagenhafte £130 sollte der Strafzettel kosten. Umgerechnet ca. 160€.
Wenn man innerhalb 14 Tagen den Strafzettel bezahle würde sich die Strafe um 50% reduzieren. Auf immerhin noch £65 respektive 80€.
Dabei fand ich das Motorrad nicht sehr störend wo es stand:

BMW Bordstein

Ich habe das Motorrad dann am nächsten Tag ins Parkhaus in der Nähe gefahren, damit es nicht auch noch abgeschleppt wird.

Reisen sind das beste Mittel zur Selbstbildung.
Karl Julius Weber

02.04.2014 – Mittwoch

Auch an diesem Tag war ich bis ca. 18.00 Uhr im Seminar. Ich verabschiedete mich von meinen Kollegen, die alle am selben Tag noch abreisen mussten. Igor hatte die anstrengendste Heimreise. Er wird erst um ca. 04.00Uhr morgens zuhause landen.

Ich habe mir dann noch einen leckeren Kaffee bei Starbucks gegönnt und 2 der leckeren Keckse die ich mir aber für die Heimreise aufbewahren wollte.

Um 20.00 Uhr bin ich dann noch einmal zu dem freundlichen Inder um die Ecke gegangen um noch eins der leckeren Currys dort zu essen. Es hat wieder gut geschmeckt und diesmal gibt es sogar ein Foto der Hauptspeise:

Vorspeise2 Sagar

Speisekarte Sagar

Karte Beschreibung

Basmati Reis

Veggy Curry

Das leckere Essen im vollen Bauch machte ich mich auf den Rückweg ins Hotel und ging einen kleinen Umweg durch die Straßen von Hammersmith um ein paar Kalorien abzulaufen.

Im „großzügigen“ Zimmer habe ich mich ans große Packen gemacht um morgen nicht so viel Zeit zu brauchen. Auch in dieser Nacht habe ich super geschlafen.

Jede Reise ist wie ein eigenständiges Wesen;
keine gleicht der anderen
John Steinbeck

03.04.2014 – Donnerstag – Abreise

Alles Schöne hat mal ein Ende.
Nach einem guten Frühstück packte ich die Taschen wieder in die Koffer, gab meine Zimmerkarte ab und programmierte noch schnell das Navi. Ich hatte mich für eine frühe Abreise entschieden um den Politessen keine weitere Gelegenheit zu geben mir einen Strafzettel zu schreiben.

An den vorherigen Tagen habe ich mir mehrfach überlegt, das Gebäude des MI6 (James Bond’s Hauptquartier) zu besuchen. Aber ich habe mich doch immer wieder dagegen entschieden, da es einfach zu weit von meinem Hotel war.

Als ich auf dem Weg nach Dover im Stau steckte, fuhr der Bus vor mir zur Seite und ich sah plötzlich das MI6 Gebäude vor mir auftauchen.

Das war schon ein toller und vor allem unerwarteter Anblick vor mir. Ich fuhr (wie im neuen James Bond Film „Skyfall“ über die gleiche Brücke wie „M“. Dank des Staus hatte ich jede Menge Zeit den riesigen Komplex anzuschauen.

MI6 Gebäude

Was direkt ins Auge fiel waren die vielen Überwachungskameras am Gebäude und dessen Umgebung. Überhaupt ist England, London im Besonderen, extrem mit den kleinen Kameras an Hauswänden, Zäunen oder Lampenmasten gespickt.

Die fahrt nach Dover war entspannt und schnell erledigt. Daher hatte ich noch was Zeit bevor es zur Fähre gehen musste. Deshalb ließ ich mir von meinem Navi noch schnell ein kleines Kaffee suchen das in Dover in der Nähe ist und wo ich meine letzten £ ausgeben konnte.

Ich fand das Buffer’s.

Das Buffer's

Eigentlich ein Laden den ich lieber nicht besucht hätte wenn es alleine nach dem Aussehen gegangen wäre. Aber ich habe auf meiner Mini Reise schon so oft gemerkt das man einfach mal was ausprobieren muss und nicht nach dem ersten Schein gehen darf. Also nichts wie parken (auf dem Bordstein 🙂 )und rein in die gute Stube. Innen war es noch kleiner wie in meinem Zimmer in Hammersmith 🙂

Es gab im prinzip nur eine kleine Theke in der etwas Gebäck und frisch gemachte Sandwitches lagen, einer echt riesigen italienischen Kaffeemaschine und die Besitzerin. Eine typisch englische Lady. Ich denke in anderen Ländern ist es ähnlich, aber in England ist mir aufgefallen, das wenn man den Besitzer oder den Kellner nach einer Empfehlung fragt, man sofort ein Lächeln geschenkt bekommt und nicht nur als zahlender Kunde wahrgenommen wird. Im Gegenteil. Man kommt sehr schnell ins Gespräch und wird gefragt wo man herkomme oder wo man jetzt hin möchte. Sehr oft bekam ich Tipps was man unbedingt nicht verpassen sollte. Jeder ist glaube ich ein wenig stolz auf sein Land. Ob das nun England, Deutschland die Türkei oder sonst ein Land auf der Welt ist. Hört sich irgendwie komisch an wenn ich das nach nur 5 Tagen England sage aber ich bin der festen Meinung das das so ist.

Ich bestellte einen großen Kaffee den ich in einem „proper cup“ (einer ordentlichen Tasse) frisch zubereitet und sogar umerürt bekam. Dazu noch 2 Sandwiches (eins mit Käse und Gurke und eins mit gutem Schinken).

Sandwiches

Ich setzte mich an den kleinen Tisch mit 2 Stühlen der einfach vor das kleine Cafe gestellt wurde und genoss die Sonne.

Als ich so da saß kam wieder ein Beispiel einer typischen Begegnung in England. Ein älterer Mann (der sich später als ehemaliger Freund der Buffer’s Besitzerin outet) parkt vor dem Cafe und bestellt sich eine Tasse Kaffee. Er kommt damit nach draußen und fragt mich ob er sich dazu setzen kann. Na klar. No problem 😉

Es dauert nur Sekunden da kommen wir vom Wetter über den Kaffee auf mein Motorrad. Was das für eine schöne Maschine wäre und wo ich denn damit hin möchte. Ich erzähle ihm das ich gerade wieder abreisen will und nach Hause nach Deutschland fahre.

Hochgezogene Augenbraue. Wie sooft wenn ich das sage.

Er berichtet dann voller stolz das er auch schon mal in Deutschland war mit einem Motorhome (einem Wohnmobil). Als ich ihm sage das ich sehr gerne die englische Serie „Top Gear“ schaue und Jeremy Clarkson ja keine Motorhomes mag, fängt er schallend an zu lachen sodass ich mich erschrecke und es scheint, als ob ich soeben in seinem Ansehen gestiegen bin. Er sei mit dem Wohnmobil in München und Koblenz gewesen. In Düsseldorf und Köln war er aber noch nie. Vielleicht später mal. Als ich meine Sandwiches aufgegessen habe, wurde es auch langsam Zeit zum Dock zu fahren und einzuchecken.

Noch ein nettes Pläuschchen mit dem Zollbeamten an der Grenze gehalten und ab in die Warteschlange Nummer 52 um auf die Fähre zu warten.

Schlange 52

Dort wartete ich mit den anderen Passagieren auf die Fähre die etwas Verspätung hatte.

Passagiere

Endlich auf der Fähre schaue ich noch den letzten LKW beim Befahren der Laderampe zu.

Die Dicke in der Fähre

Als dann endlich der letzte an Bord war und die Laderampe hochgefahren wurde, hatten wir 30 Minuten Verspätung und legten ab.

Ich habe für die Rückreise die First Class Lounge nachgebucht, weil es mir beim ersten Mal so gut gefallen hat.

First Class01

First Class02

Als es dann von der Fähre runter ging, kamen wieder die langweiligen 400 km bis nach Hause. Alles lief wie erhofft gut und ich war um ca 22.00 Uhr deutscher Zeit wieder in Solingen.

FazitFirst Class03

Ich möchte Weltenbürger sein,
überall zu Hause und überall unterwegs.
Erasmus von Rotterdam

Dies war meine „Test-Tour“! Auf ihr wollte ich  mich selber testen. Vor der Reise war ich mir nicht sicher ob mir das Reisen mit dem Motorrad wirklich gefällt. Aber diese Bedenken haben sich in Luft aufgelöst.

Im Gegenteil. Ich bin jetzt heißer denn je noch mehr Touren zu fahren und habe auch schon ein paar Ziele im Auge. Kroatien, Italien, Slowenien (dank der Tipps von Igor). Aber auch im Norden habe ich einige Stecknadel in meiner Landkarte. Norwegen, Schweden und Schottland.

Die Welt ist ja so groß! Und es gibt noch so viel zu entdecken!

Landkarte

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